Beschreibung der Unterstadt

Der "einzige Zugang"

Von Jefira nach Monemvasia dauert der Fußmarsch etwa 15 bis 20 Minuten. Man geht über den Damm, der Jefira mit dem Felsen an der schmalsten Stelle des Meeres verbindet. Sobald man über den Damm gegangen ist, sollte man sich noch einmal rückwärts wenden, weil man sich von hier aus die Vorstadien der Besiedelung des Felsens von Monemvasia gut vergegenwärtigen kann.

In der Mitte der Bucht zur Rechten (Nordwesten) erhebt sich ein kleiner Felsen, der an seinen Hängen die Stadt und auf dem Plateau die Akropolis von Epidavros Limera trug. Auf der folgenden Hafenkarte ist dieser Punkt noch mit dem Namen Vieille Malvasie (Alt-Monemvasia) versehen.

Bild - S.51
Hafenkarte aus dem späten 17. Jahrhundert

Weiter nach Norden sieht man einige Häuser an der Küste. Dies ist das Dörfchen, das heute den Namen Paläa-Monemvasia (Alt - Monemvasia) trägt. Auf der Karte ist es mit dem Namen St. Nicoló versehen. Hinter den Häusern von Paläa-Monemvasia ist ein Einschnitt zu erkennen, der eine Halbinsel mit einem Turm darauf vom Festland abtrennt. Paläa-Monemvasia und diese Halbinsel waren die Zwischenstationen der Epidavrer, bevor sie den Felsen besiedelten.

In früheren Zeiten befand sich an der Stelle des Dammes eine 163 Meter lange Brücke mit 13 Bögen. In noch älteren Zeiten war der Felsen mit dem Festland nur durch einen schmalen Sandisthmus verbunden. Isthmus, Brücke und Damm stellten zu jeder Zeit einen leicht zu verteidigenden Zugang vom Festland her dar und gaben der Stadt ihren Namen: "monem embasis", zu Deutsch "einziger Zugang", beschrieb die Lage des Felsens besonders treffend und veränderte sich in späterer Zeit zu dem uns heute geläufigen Namen Monemvasia.

Die Reste der Verteidigungsanlagen dieses einzigen Zugangs sind noch heute am Ende des Dammes auf dem Ufer des Felsens zu sehen. Aus Bruchstein erbaute und mit Schießscharten versehene Mauern sind die letzten Zeugnisse des Verteidigungssystems, das in der Mitte einen höheren Torbau besaß, der Ende des 19. Jahrhunderts den Bauarbeiten für die Zufahrtsstraße bis an die Stadtmauern zum Opfer fiel.

Das Zerstörerische des Straßenbaus macht sich an vielen Stellen des Weges bis zum Stadttor bemerkbar. Die aufgebrochenen Zisternenöffnungen und die durchschnittenen Fundamente alter Häuser zeigen zugleich an, dass der Felsen nicht nur auf seiner Hochebene und in der Vorstadt bewohnt war, sondern dass sich Gebäude und Kirchen an der gesamten Südseite des Steilabhanges entlang zogen. Dem aufmerksamen Fußgänger wird so das Bild bestätigt, das von diesem Teil des Felsens von Monemvasia in alten Holzschnitten und Kupferstichen des ausgehenden 17. Jahrhunderts überliefert ist.


Lesesaal

Ursprünglich wollten Ulrich Steinmüller und ich unseren Freunden und Besuchern in unserem Haus in Agia Paraskevi/Monemvasia nur einige Informationen über diese Gegend im Süden der Peloponnes geben.

Daraus entwickelte sich dann aber sehr bald unser Büchlein „Monemvasia. Geschichte und Stadtbeschreibung“, das zum ersten Mal im Jahr 1977 auf Deutsch erschien und in den folgenden mehr als 40 Jahren fast 80 000 Mal in den Sprachen Deutsch, Englisch, Französisch, Italienisch und Griechisch verkauft wurde – aber nur in Monemvasia.

Den Verkauf dieses Büchleins haben wir inzwischen eingestellt, möchten es aber auch weiterhin Besuchern und an dieser schönen und historisch so bedeutsamen Stadt Interessierten zugänglich machen.

Ulrich Steinmüllers homepage können Sie >>> hier <<< aufrufen.

Und hier können Sie das Büchlein in den verschiedenen Sprachen lesen: