Beschreibung der Oberstadt

Aufgang zur Oberstadt

Unter- und Oberstadt sind durch den steilen, stark gesicherten Aufgang miteinander verbunden, der im Zick-Zack (vgl. Bild Nr. 28) durch zwei Mauerbögen hindurch zum Haupttor der Oberstadt führt. Die Wände dieses sich zuweilen durch gewachsenen Fels, zuweilen aber auch durch künstliche Vorsprünge und Bastionen verengenden Aufgangs sind aus rohem Bruchstein mit Ziegeln gemauert. Stellenweise sind sie verputzt, manchmal ragt noch ein Marmorteil heraus. Waagerechte Brustwehren und Schießscharten sowie Zinnen verschiedenster Bauweisen gestatteten es den Verteidigern, die Angreifer jeweils frontal als auch von der Seite her beschießen zu können. Die einzelnen Wegstücke des Aufgangs sind jeweils so schmal und kurz gehalten, dass ein Angreifer weder in breiter Front noch in langer Marschkolonne sich dem Tor der Oberstadt nähern konnte. Da der Aufgang auch noch an einer Stelle liegt, die sich halbkreisförmig in den Felsen hineinkehlt, konnte jedes Wegstück des Aufgangs auch noch von der Mauer aus, die die Kante der ansteigenden Hochfläche des Felsens umgibt, eingesehen und beschossen werden. Die Beschwernis des Aufstiegs, die der heutige Tourist empfindet, ist auch in früheren Zeiten nicht geringer gewesen. Einem möglichen Angreifer wurde so ein rascher Sturmangriff auf das Tor der Oberstadt ebenso erschwert, wie die Versorgung der nach Tausenden zählenden Bevölkerung der Oberstadt: Alle Materialien, Lebensmittel und Waren mussten diesen steilen Aufgang auf Eselsrücken oder mit Menschenkraft hinauf transportiert werden.

Das Haupttor der Oberstadt (vgl. Bild Nr. 30) ist, ähnlich dem der Unterstadt, von einer Verblendung aus Porosgestein umrahmt. Ein darin eingelassener Gipsabdruck des heute in der Archäologischen Sammlung von Monemvasia befindlichen Marmorblockes trägt plastische Verzierungen und die Inschrift "Hier regiert Christus".

Die schweren Türflügel sind mit Eisenbändern und vierkantigen Nägeln beschlagen und verwehren dem bis hierher gelangten Angreifer erneut den Weg. Die vielen Kugellöcher in den Türflügeln deuten aber darauf hin, dass sich selbst an dieser Stelle manchmal noch Kämpfe abgespielt haben müssen. Die Passage des Tores ist an beiden Seiten mit steinernen Sitzbänken gesäumt. Auch hier sind wiederum mehrere antike Marmorteile verbaut worden und im Pflaster des Fußweges zu erkennen. Die von dieser Passage aus zugänglichen Räumlichkeiten dienten der Wachmannschaft als Aufenthaltsräume und als Gefängniszellen. Nach etwa zwei Dritteln bricht in die Passage von oben her grelles Licht ein: Stürmende Feinde konnten an dieser Stelle mit siedendem Pech begossen und so erneut am Vordringen gehindert werden (vgl. Bild Nr. 29). Erneut folgt eine Strecke dunklen Weges, dann tritt man an einem den Blick noch verstellenden offenen Tonnengewölbe vorbeigehend auf einen lichtüberfluteten Platz, der heute der Hauptplatz der Oberstadt ist. An seinem Rand stehen hohe, alte Eukalyptusbäume, die den nach dem Aufstieg notwendigen Schatten beim Ausruhen geben.


Lesesaal

Ursprünglich wollten Ulrich Steinmüller und ich unseren Freunden und Besuchern in unserem Haus in Agia Paraskevi/Monemvasia nur einige Informationen über diese Gegend im Süden der Peloponnes geben.

Daraus entwickelte sich dann aber sehr bald unser Büchlein „Monemvasia. Geschichte und Stadtbeschreibung“, das zum ersten Mal im Jahr 1977 auf Deutsch erschien und in den folgenden mehr als 40 Jahren fast 80 000 Mal in den Sprachen Deutsch, Englisch, Französisch, Italienisch und Griechisch verkauft wurde – aber nur in Monemvasia.

Den Verkauf dieses Büchleins haben wir inzwischen eingestellt, möchten es aber auch weiterhin Besuchern und an dieser schönen und historisch so bedeutsamen Stadt Interessierten zugänglich machen.

Ulrich Steinmüllers homepage können Sie >>> hier <<< aufrufen.

Und hier können Sie das Büchlein in den verschiedenen Sprachen lesen: